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Degenerative Myelopathie

Degenerative Myelopathie

LEM – eine Form der Degenerativen Myelopathie

 

LEM „LeukoEncephaloMyelopathie“ … was ist das? Ganz einfach gesagt ist LEM eine Gehirn- und Rückenmarkserkrankung, die in relativ schneller Zeit zu einer Bewegungsunfähigkeit des Hundes führt.

Leuco = weiss (Leukozyten = weisse Blutkörperchen), Encephalo = Hirn, Myelo = Rückenmark, pathie = erkrankung

Raya litt sehr wahrscheinlich an dieser Form der degenerativen Myelopthie, die bisher mehr von Rottweilern bekannt ist. Da es sich um eine seltene Krankheit handelt, erkennen selbst Tierärzte diese nicht immer gleich. Eine gesicherte Diagnose ist nur durch ein MRT zu stellen.

An dieser Stelle möchte ich den Verlauf und die Symptome von Raya’s Krankheit bekannt machen. Vielleicht hilft es Betroffenen, wenn sie diese Zeilen lesen? Gern beantworte ich Nachfragen zu diesem Thema … unter sauert(at)arcor.de bin ich jederzeit zu erreichen.

Raya war nie das, was man sich unter einem gesunden Hund vorstellt. Von Anfang an standen Besuche bei unserer Tierärztin auf der Tagesordnung. Sie hatte ein schlechtes Immunsystem, was sich unter anderem durch ständige Erkältungen und mehrere Allergien (z.B. gegen Penicillin) äußerte. Ein Zitat meiner Tierärztin soll hier als Definition für Raya’s Gesundheitszustand stehen: „Dieser Hund gehört eigentlich in einen Glaskasten!“. Wir ließen uns davon nicht unterkriegen … Raya hatte soviel Lebensfreude (!!!), war ein bisschen verrückt, immer fröhlich und überaus temperamentvoll … so als wüsste sie, dass sie nur ein kurzes Leben vor sich hatte.

Im Winter 2006, Raya war 2 Jahre alt, hörten wir es auf den Gehwegen klackern. Wir registrierten es zwar, gaben dem aber keine Bedeutung … dachten es läge am Frost oder so. Erst viel später war uns klar, dass dies der Anfang von LEM war, Raya schliff als erstes Symptom mit den Krallen über den Boden. Alle folgenden Symptome schreibe ich für eine bessere Übersicht als Stichpunkte auf. Es handelt sich um eine Mischung aus tierärztlicher Falldarstellung und eigenen Beobachtungen bzw. Erfahrungen.

  • leichter Strabismus (Einwärts- oder Innenschielen) seit der Welpenzeit; zentralnervöse Störungen können die Ursache sein
  • zunehmende Ataxie an allen 4 Gliedmaßen
  • alle Krallen an den Vorder- und Hinterpfoten sind abgeschliffen
  • Schleifen in der Bewegung deutlich zunehmend
  • beim Laufen im Schritttempo werden die beiden Vorderbeine besonders weit angehoben (Stechschritt oder spanischer Schritt)
  • Überkreuzen der Gliedmaßen
  • Stolpern, besonders vorn
  • auf glatten Untergründen wenig Halt
  • beim schnellen Laufen und beim Treppenlaufen werden die ataktischen Bewegungen immer deutlicher
  • Raya meidet Asphalt, sucht nur noch weichen Untergrund
  • Treppensteigen wird zunehmend schwieriger, besonders das Runtergehen ist nur noch mit Unterstützung möglich
  • Stürze kommen immer häufiger vor, auch beim Harn- und Kotabsetzen fällt es Raya schwer das Gleichgewicht zu halten
  • Stellreaktion an allen 4 Gliedmaßen verzögert besonders vorne links
  • Schubkarrentest: Raya stolpert, Seitwärtsbewegung: vorne links kaum durchführbar, sonst verzögert
  • Kopfbeugeproben: keine Schmerzreaktion
  • Raya ist zum Ende hin nicht mehr belastbar, selbst einfache Suchspiele fallen ihr schwer
  • Schmerzen scheint sie keine zu haben
  • zum Ende hin Aufwölbung des Rückens (wahrscheinlich als Entlastung der Gliedmaßen)
  • WICHTIG!!!! jede Narkose für die Untersuchungen verursachte eine merkliche Verschlechterung ihres Zustandes (das ist meine Erfahrung)
  • dazu kam noch eine diagnostizierte Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), die aber nicht weiter beachtet bzw. behandelt wurde
  • im Nachhinein zog sich die Krankheit über ein 3/4 Jahr hin, bewußt wahrgenommen habe ich sie ein 1/2 Jahr lang

abgeschliffene Krallen

  

Die Folge der Stürze: abgeschürfte Stellen am Hinterbein

Schließlich entschlossen wir uns Raya im Juni 2007 zu erlösen, sie litt vor allem seelisch an dieser Krankheit. Ihr Blick war am Ende überaus traurig … sie wollte toben, spielen, laufen und arbeiten wie sie es gewohnt war, doch die Beine versagten. Der Kopf sagte JA, der Rest leider ……

Inzwischen hatte ich einige interessante Kontakte, unter anderem auch mit betroffenen Leonberger-Besitzern. Auffällig dabei ist der fast identische Krankheitsverlauf bei allen mir bekannten Fällen. Die Forschung vermutet eine erbliche Komponente, was aber noch nicht nachgewiesen werden konnte.

Leider ist Raya kein Einzelfall, auch wenn LEM zum Glück eine seltene Krankheit ist.

 

Interessante Links zu diesem Thema

Die Links kann man sich mit Hilfe von google übersetzen lassen.

Eine Untersuchung von 1 Rüden und 4 Hündinnen, ca. 2 Jahre alt, aus einem Wurf. Später kam ein weiterer Rüde dazu, der ein Halbbruder des Ersten war. http://www.leonberger-info.com/Leongezond_teksten/kanttekening.htm

Eine Falldarstellung einer betroffenen holländischen Hündin. Die Besitzer haben ihre Krankengeschichte monatlich geschildert, fotografiert und gefilmt. Sie ähnelt erschreckend der von Raya. http://www.djoeka.net/satoe/index1.html

Außerdem noch eine Zusammenfassung einer Arbeit aus Bern von Prof. Jaggi und u.a. Dr. Bley. Diese haben 2 Leonberger untersucht. Die Untersuchung auf LEM kann nur am toten Hund gemacht werden, da das Gehirn und das Rückenmark angesehen werden muss. HIER